Foto-Museum Uhingen


Fotohistorische Sammlung G.+ W. Pabst





Zur Geschichte der Fotografie

Der Fotopionier Louis Daguerre

Nach jahrelangen Versuchen entdeckte Daguerre, dass schon durch kurze Belichtung einer Jodsilberplatte ein latentes Bild entsteht, das durch Bedampfung mit Quecksilber entwickelt werden kann. Wie bei vielen epochalen Erfindungen stand auch hier der Zufall Pate. Louis Daguerre belichtete eine Fotoplatte, brach den Vorgang dann aber ab, weil das Wetter schlecht war. Die bereits belichtete Platte legte er in seinen Chemikalienschrank. Später bemerkte er überrascht, dass sich auf ihr ein Bild abzeichnete. Eine Chemikalie im Schrank musste also die Entwicklung der Platte ermöglicht haben.


Louis Jacques Mandé Daguerre (1787 -1851)

Aufnahme von Jean-Baptiste Sabatier-Blot (1844)

(Quelle:Wikipedia)


Durch ein systematisches Ausschlussverfahren konnte er ein paar Tropfen versehentlich verschütteten Quecksilbers als Verursacher der neuen Entdeckung ausmachen. Das war also des Rätsels Lösung. Mit Quecksilberdämpfen behandelte Fotoplatten benötigen kürzere Belichtungszeiten als unbehandelte. Desweiteren gelang es ihm, das Bild anschließend in warmer Kochsalzlösung zu fixieren. Durch langwierige umfangreiche Versuche konnte er schließlich die Belichtungszeiten auf wenige Minuten reduzieren.

Etwa zwei Jahre lang verbesserte er das Verfahren, bis es schließlich François Arago, Leiter des Pariser Observatoriums, der Pariser Akademie der Wissenschaften und damit der Öffentlichkeit als Daguerreotypie vorstellte.


 

Die älteste erhaltene Daguerreotypie Daguerres aus dem Jahr 1837

(Quelle: Wikipedia)


Dazu hatte Daguerre und Isidore Niepce, der Sohn des inzwischen verstorbenen Pioniers, einen Vertrag mit der französischen Regierung geschlossen, die dadurch das Recht erhielt, die Daguerreotypie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Regierung hielt die Entdeckung für so bedeutend, dass sie sich davon einen Popularitätsschub versprach und deshalb das Verfahren für jedermann freigab, ohne dass dadurch irgendwelche Urheberrechte verletzt wurden. Unbewußt hat man sicherlich mit dieser Entscheidung den weltweiten Erfolg der Fotografie ermöglicht. Die beiden Erfinder erhielten für den Verkauf ihrer Erfindung eine Rente, von der sie gut leben konnten. Bilder, die mit der Daguerreotypie entstanden, waren aber immer Unikate.


William Henry Fox Talbot (1800 -1877)

(Quelle: Wikipedia)


William Henry Fox Talbot gelang es mit der sogenannten Kalotypie, einem Papier-Negativ-Positiv-Verfahren, Abzüge zu erstellen. Qualität und Brillanz waren aber nicht mit der Daguerreotypie zu vergleichen.